Selbst nach dem blamablen Aus für die deutsche Mannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland bleiben die Kicker Idole.

Das gilt auch jenseits des Spielfelds. Je berühmter ein Fußballer ist, desto mehr Nachahmer findet er. Großbritanniens Superstar David Beckham, der mit seinem „metrosexuellen“ Stil seit den 90er Jahren weltweit Trends setzt, ist nach seinem Rückzug vom aktiven Sport erfolgreicher denn je. Was er vorlebt, macht Mann nach.

Von gemeinsamen Kollektionen mit dem schwedischen Modekonzern H&M bis zu einer jüngst lancierten 20-teiligen Pflegeserie gibt es kaum etwas für den Mann von Welt ohne David Beckhams Namen. Whisky, Unterwäsche, Herrenparfum und jetzt eben auch unter der Marke House 99 unter anderem Feuchtigkeitscreme und – wichtig, wenn man wie Beckham die Haut mit großflächigen Tätowierungen verzieren lässt – „Bold Statement Tattoo Body Moisturizer“. Für das jüngste Unterfangen hat sich der mit Ex-Spice-Girl und Designerin Victoria Beckham verheiratete Sportstar mit Kosmetikfirma L’Oreal zusammengetan.

Sein wichtigstes Produkt ist aber immer noch er selbst, und zwar allem voran seine Frisur. Was Beckham mit seinem Haar anstellt, macht weltweit Schlagzeilen. Meist sind sie voll des Lobes, aber selbst bei einem Trendsetter wie ihm schütteln Medien und Fans gelegentlich den Kopf. Zum Beispiel, als er mit geflochtenen Zöpfchen wie einstmals Bo Derek auf dem Rasen auflief, oder mit einem Vokuhila Aufsehen erregte. Dann war da noch der Irokesenschnitt…

Allerdings ist er nicht der einzige Fußballer, dessen Frisur mehr Gelächter als Applaus hervorgerufen hat. Der portugiesische Superstar Cristiano Ronaldo hatte einen jener Momente, als er 2002 zur Weltmeisterschaft mit einer von einer Comicfigur inspirierten Frisur anreiste. Auf dem fast kahlen Schädel stand nur noch vorne ein schmaler Streifen Haar. Etliche Fans machten es ihm trotzdem nach.

Heute setzt er statt auf abgefahrene Frisuren auf eine Modelinie. „CR7“ hat außer Hemden auch Unterwäsche im Sortiment.

Mode als zweites Standbein ist auch bei anderen Fußballern beliebt. Lukas Podolski hat sein Label „Strassenkicker“ genannt und auch Sachen für Frauen und Kinder im Sortiment.

Auch Marco Reus macht gemeinsam mit zwei Freunden Mode. „PurSuit“ heißt seine Marke, obwohl Fußball für ihn weiterhin an erster Stelle kommt.

Auf Mode und Parfum setzt Zlatan Ibrahimovic, und falls der Label Name „A – Z“ bezeichnend für die Pläne sein soll, könnte sich das Sortiment noch erweitern.

Einen von seinen Kollegen vernachlässigten Bereich hat der als Stil-Trendsetter bekannte Jerome Boateng gefüllt. Unter seinem Namen gibt es eine Kollektion mit Sonnenbrillen, aber auch normalen Gestellen.

Weltbewegenden Erfolg haben Ronaldo und Co. mit ihren Abstechern in die Modewelt bisher noch nicht gehabt, trotz der berühmten Namen. Die Ausnahme ist und bleibt Beckham, was auch daran liegen kann, dass er voll und ganz hinter den Projekten steht und selbst seine beste Reklame ist. Daran hat sich seit den 90er Jahren nichts geändert.